Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleção
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MSL Germany Whitepaper | Juni 2013 Anstehende Mega-Events wie die Fußball-WM und Olympia rücken Brasilien zunehmend in den Fokus deutscher Unternehmen und Medien. Mit der gestiegenen Bedeutung des Landes verstärken deutsche Unternehmen auch ihr PR-Engagement in Brasilien. Welche Voraussetzungen diese für ihre Kommunikation vorfinden, beschreibt das von MSL Germany herausgegebene Whitepaper, in dem Experten wie Wirtschaftswoche-Korrespondent Alexander Busch und Paulo Andreoli, CEO der brasilianischen Kommunikationsberatung Andreoli MSL, zu Wort kommen.
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- 1. KOMMUNIKATION UNDPR IN BRASILIEN:MEHR ALS RIO, SAMBAUND SELEOMSL GERMANY WHITEPAPER | JUNI 2013
- 2. 3MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013BRASILIEN HEUTE:FR DEUTSCHE UNTERNEHMENSO ATTRAKTIV WIE NIEDr. Wigan SalazarCEO MSL GermanyInderletztenDekadezurglobalenWirtschaftsmachtaufgestiegen, rckt das Land mit den kommendenGroereignissen wie der Fuball-Weltmeisterschaft2014 und den Olympischen Spielen 2016 noch str-ker in den weltweiten Fokus. Geplante milliarden-schwere Investitionen erffnen Unternehmen vomGrokonzern bis zum Hidden Champion - vielfltigeWachstumsmglichkeiten.Gleichzeitig ist der wirtschaftliche Erfolg deutscherUnternehmen in Brasilien enorm von der begleiten-den Kommunikation abhngig. Noch immer sttman dabei aber auf groe Herausforderungen: DasLand bildet aufgrund seiner Gre, der ausgeprg-ten staatlichen Brokratie und des komplexen Steu-ersystems einen geschlossenen Markt mit eigenenkommunikativen Gesetzen. Wer sie nicht beherrschtoder gar ignoriert, landet schnell im Abseits oder noch schlimmer riskiert erhebliche Reputations-schden.Das Thema Brasilien spielt eine groe Rolle in un-serer tglichen Arbeit. In enger und eingespielterZusammenarbeit mit unseren brasilianischen Kolle-gen von Andreoli MSL bert MSL Germany verschie-dene Kunden bei deren Kommunikation in Brasilien.Anfang des Jahres 2013 begrten wir den CEOPaulo Andreoli zum MSL Germany Communica-tion Circle in Frankfurt und Mnchen. Gemeinsammit weiteren Impulsgebern von BMW, Siemens undRdl&Partner diskutierten wir mit Vertretern ausWirtschaft, Medien und PR Trends und Strategienfr eine erfolgreiche Unternehmenskommunikationin Brasilien.Mit dem Whitepaper Mehr als Samba und Seleo:Kommunikation und PR in Brasilien wollen wirIhnen einen berblick ber die Kommunikations-branche in Brasilien liefern und Einblicke gebenin Chancen und Potenziale internationaler Unter-nehmenskommunikation. Dazu haben wir auch mitKommunikationsprofis aus Unternehmen gespro-chen, die bereits in Brasilien aktiv sind.Wir wnschen eine interessante Lektre!Birgit SllnerManaging Director MSL Germany
- 3. 4 MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013DATEN & FAKTEN:DEUTSCHE UNTERNEHMENIN BRASILIENIn Brasilien sind rund 1.400 deutsche Unternehmen mit 250.000 Angestellten aktiv.4 MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013ABSATZ DEUTSCHER UNTERNEHMEN IN BRASILIEN IM JAHR 2012 Unternehmen Absatz 2012 Industrie 1. Volkswagen (11,1 Mrd.) Automobilindustrie 2. Mercedes-Benz (7,2 Mrd.) Automobilindustrie 3. MAN (4,7 Mrd.) Automobilindustrie4. BASF (3,3 Mrd.) Chemie & Petrochemie 5. Robert Bosch (3,0 Mrd.) Automobilindustrie 6. Bayer (2,4 Mrd.) Chemie und Pharma 7. Siemens (2,2 Mrd.) Elekrtronik u. Energie 8. Panpharma (Celesio) (2,0 Mrd.) Pharma-Grohandel 9. Allianz Seguros (2,0 Mrd.) Versicherung 10. ThyssenKrupp (1,9 Mrd. ) Stahlerzeugung 11. Hamburg Sd/Aliana (1,5 Mrd.) Transport 12. Voith Gruppe (1,4 Mrd.) Kapitalgter 13. Mahle Metal (1,2 Mrd.) Automobilindustrie 14. ZF Amrica do Sul (1,2 Mrd.) Automobilindustrie 15. Lanxess (1,0 Mrd.) Chemie & Petrochemie 16. Scania (0,7 Mio.) Automobilindustrie 17. SAP (0,6 Mio.) Software-Industrie 18. Merck (0,5 Mio.) Pharma1. Siemens AG (145 Jahre)2. Bayer (116 Jahre)3. Allianz (108 Jahre)4. BASF (102 Jahre)5. Deutsche Bank (101 Jahre)6. Osram (90 Jahre)7. Volkswagen (59 Jahre)8. Bosch (58 Jahre)9. Henkel (57 Jahre)10. ZF (54 Jahre)11. Mercedes-Benz (mehr als 50 Jahre)12. Wrth (40 Jahre)13. Adidas ( 39 Jahre)14. Montblanc (25 Jahre)DEUTSCHE UNTERNEHMEN IN BRASILIEN NACH ANZAHL DER JAHRE
- 4. 5MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013 5MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013QUELLEN Will Brazil Overtake Twitter Like It Did Orkut? http://goo.gl/7ed6q Social-Media-Mittelpunkt des Universums http://goo.gl/aBOEn Key Trends That Are Shaping the Brazilian Digital Landscape http://goo.gl/DnzPM Soziale Netzwerke in anderen Kulturen Teil 3: Brasilien http://goo.gl/zEYnA AHK Brasilien Keyfacts Brasilien-Deutschland (PDF): http://goo.gl/2t2cR Deutsche Unternehmen wollen strker in Brasilien investieren http://goo.gl/vYDQe BMVW: Wirtschaftsstandort Brasilien http://goo.gl/CCQ8v 2013 Brazil Digital Future in Focus http://goo.gl/3nu8K
- 5. Professionelle Public Relations lsst sich in Brasi-lien bis ins frhe 20. Jahrhundert zurckverfolgen also zur gleichen Zeit, in der das Berufsfeld sichin der Welt verbreitete. Der Aufbau einer Abtei-lung fr ffentlichkeitsarbeit beim UnternehmenSao Paulo Tramway Licht und Energie im Jahr1914 wird als Ausgangspunkt fr PR in Brasilien be-trachtet. Doch das Berufsfeld entwickelte sich nurlangsam weiter und wurde whrend der Militrdik-tatur (1964-1985) vornehmlich im Kontext der po-litischen Propaganda sichtbar. Whrend dieser Zeitwurden alle Formen von Journalismus und Kunstwie Zeitungen, Bcher, Theaterstcke, Filme oderMusik zensiert und zahlreiche Politiker, Knstlerund Professoren berwacht, verhaftet, gefoltertoder ins Exil getrieben. Viele Jahre wurde das Be-rufsfeld der PR darauf reduziert, blo Sprachrohrder unterdrckenden Diktatur zu sein. Als Konse-quenz daraus und zur Vermeidung eines politischmanipulativen Einsatzes der PR, gibt es heute inBrasilien ein Gesetz, welches das Berufsfeld defi-niert und reguliert. Brasilien ist weltweit das einzi-ge Land mit derartigen gesetzlichen Auflagen.Mittlerweile hat die PR wieder eine bedeuten-de Stellung in Brasilien eingenommen. Das Landselbst zeichnet sich zudem durch eine sehr umfas-sende Medienlandschaft aus: 9.477 Printmedien,34 TV-Netzwerke (1.511 angeschlossene und 7.965unabhngige Kanle), 20 Radio-Stationen (910 an-geschlossene und 8.567 unabhngige Kanle) undmehr als 145.000 registrierte Journalisten, die frbrasilianische Medien arbeiten. Dennoch gilt es andieser Stelle anzumerken, dass sich letztlich nurwenige groe Unternehmer-Familien das Medien-monopol in Print, Rundfunk und TV aufteilen unddamit natrlich einen entsprechenden Einflussdarauf haben, welche Informationen an die ffent-lichkeit gelangen und welche nicht.Das grte brasilianische und auch lateinamerika-nische TV-Netzwerk ist Rede Globo. Das Netzwerkgehrt zur Mediengruppe Organizaes Globo undist mit 80 Millionen Zuschauern tglich das dritt-grte weltweit.GEPRGT VON DENERFAHRUNGEN DER DIKTATUR:PR UND MEDIEN IN BRASILIEN6 MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013
- 6. ANGESCHLOSSENEKANLE1.511UNABHNGIGEKANLE7.965TV-NETZWERKE34RADIOSTATIONEN20ANGESCHLOSSENEKANLE910PRINTMEDIEN9.477 REGISTRIERTEJOURNALISTEN145.0007MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013UNABHNGIGEKANLE8.567
- 7. BRASILIEN IST GENAUSOKOMPLEX WIE CHINAEIN GESPRCH MITALEXANDER BUSCH8 MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013
- 8. 9MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013Herr Busch, Sie leben im Nordosten Brasiliensund haben zustzlich ein Bro in So Paulo. Istdas ein Beispiel, dem Unternehmen folgen soll-ten, um eine regionale Abdeckung in dem riesigenLand zu erreichen?Ja, ich denke schon. In Brasilien ist es wichtig, anmehreren Orten zu sein, wenn man eine breite Ab-deckung erreichen will, auch weil die Mentalitt inden Regionen sehr unterschiedlich ist. Grundstz-lich gibt es drei groe Wirtschaftsregionen in Brasi-lien: So Paulo, Rio de Janeiro und Brasilia und jededer drei Regionen stellt sich vllig anders dar. Dazukommt der Nordosten, der bisher das Armenhausdes Landes war, und nun eine der strksten Wachs-tumsregionen ist. Das merken auch die Konsumg-terkonzerne, die sich jetzt verstrkt in dieser Gegendansiedeln.Knnen Sie diese regionalen Unterschiedeprzisieren?Um es plakativ zu sagen: So Paulo ist anderenwestlichen Metropolen am hnlichsten. Hier wirdviel gearbeitet; Flei, Ehrgeiz und Pnktlichkeit sindgelebte Werte. Im Nordosten gibt es ein vllig ande-res Zeitverstndnis, da kann man locker zwei Stun-den zu spt zu einem Termin kommen, was in SoPaulo vllig unmglich wre. Rio ist wiederum eineganz eigene Welt, viel verschlossener, wenig inter-nationalisiert im Vergleich zu So Paulo. Die Stadtkreist sehr um sich selbst, was aber nicht negativ ge-meint ist. Rio ist ja auch eine tolle Stadt.Wie wichtig ist So Paulo denn noch alsWirtschaftsstandort?So Paulo ist weiterhin das Wirtschaftszentrum desLandes und hat eine Leistungskraft wie die Schweiz.Die Stadt ist aber inzwischen sehr teuer geworden.Das ist ein Grund, warum es deutsche Unterneh-men aufs Land zieht. Die Unternehmen hoffen dortneben Kostenersparnissen auf loyalere Mitarbeiterund weniger Auseinandersetzungen mit den Ge-werkschaften. So ist zum Beispiel Continental inden Nordosten gezogen, BASF ebenfalls. Viele Un-ternehmen stellen sich in Brasilien differenziert undbreit auf. Das ist in dem Land die richtige Strategieund ein groer Unterschied zu den zentral geprg-ten Lndern wie Chile oder Argentinien.Wenn ein Unternehmen in Brasilien Fu fassenwill, was sind aus Ihrer Sicht die grten Hrden?Man darf Brasilien nicht unterschtzen, nur weil dasLand aus der Ferne vertraut erscheint. Die Rahmen-bedingungen sind sehr komplex und eine Investiti-on wird in der Regel teurer, als man vorher kalkulierthat. Komplizierte Steuerregelungen, ein schwierigumzusetzendes Arbeitsrecht, berbordende Bro-kratie, die pltzlich die Regeln ndert, das sind nurdrei Beispiele, die bei auslndischen Unternehmenfr Verwirrung sorgen. Ein Unternehmer sagte mirmal: Die Situation ist wie in China - es gibt zwar an-dere Schwierigkeiten, aber der Aufwand ist genausohoch.Wie beurteilen Sie die Qualitt der Medien und desJournalismus in Brasilien?Die brasilianische Presse hat eine sehr hohe Qua-litt, eine hhere als in anderen Lndern Latein-amerikas. Die fhrenden Qualittszeitungen kn-nen es durchaus mit dem Wall Street Journal unddem Handelsblatt aufnehmen und sind durch denamerikanischen Journalismus geprgt. Es existiertein investigativer Journalismus, der nicht zuletztden Justizskandal um die regierende Arbeiterparteiaufgedeckt hat. Das heit, die Politiker frchten dieMedien, instrumentalisieren sie aber natrlich auch.Grundstzlich gilt der Journalismus als vierte Machtim Staate und als Standbein der Demokratie. Da gibtes einen breiten gesellschaftlichen Konsens.Wodurch zeichnet sich der Journalismus amerika-nischer Prgung in Brasilien noch aus?Durch die Compliance-Regeln zum Beispiel: Es gibt
- 9. 10 MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013keine Weihnachtsgeschenke, keine Einladungen,und wenn, wird zuerst gefragt, ob man selber zahlt.Auch Zitate drfen nach einem Interview nicht mehrgendert werden. Da reagieren die Journalistenallergisch. Das ist natrlich auch historisch zu ver-stehen, aufgrund der Militrdiktatur, die von 1964bis 1985 herrschte, und der damit einhergehendenZensur der Presse.Wie verbreitet ist denn Print in Brasilien?Zeitungen sind ein Elitemedium, keine Frage. Umbestimmte Zielgruppen zu erreichen, sind sie ent-scheidend. Fr eine Breitenwirkung braucht manweiterhin das Fernsehen, auch wenn das Internet inder Nutzung stark aufholt.Wodurch unterscheidet sich das brasilianische TV-Programm vom deutschen?Grundstzlich ist es schriller und seichter, oft auchsehr kommerziell. Ein Massenphnomen sind dieTelenovelas, die Millionen vor den Bildschirmenversammeln. Trotzdem sollte man die Telenovelasnicht unterschtzen: Sie fungieren auch als Spie-gelbild der Gesellschaft. Ein Beispiel war die SerieAvenida Brasil, die die aufstrebende Mittelklassein den Vororten von Rio de Janeiro portrtierte, unddas sehr vulgr und voller Intrigen. Das traf exaktdie Stimmung in dem Land und der Erfolg sprichtfr sich. Durchschnittlich haben 46 Millionen Brasi-lianer zugeschaut und 30-sekndige Werbespots inden Pausen kosteten Unternehmen wie P&G rund300.000 Euro. Und die Marken schalteten nicht nurWerbung, sondern lieen die Produkte in die Hand-lung integrieren. Branding ist sehr blich und Teildes Marketingmixes vieler Konsumgterhersteller.Sie sprachen gerade davon, dass Internetnutzungaufholt. Gilt das auch fr Social Media?Absolut, Brasilianer sind sozial, jeder redet mit je-dem. Diese Mentalitt kommt einer Social MediaNutzung sehr entgegen. Inzwischen hat Brasiliendie zweitgrte Facebook-Community weltweitnach den USA. Hier finden auch keine grundstzli-chen Debatten statt wie in Deutschland, Brasilianergehen da eher spielerisch heran. Google Streetviewoder der Datenschutz von Facebook werden hierkaum diskutiert.Wie erleben Sie als Journalist die Pressearbeit derUnternehmen in Brasilien?Zuerst einmal sind persnliche Kontakte entschei-dend, noch viel mehr als in Deutschland. Kontakteffnen einem die Tren, auch an der Presseabtei-lung vorbei. Der groe Unterschied zu Deutschlandist nmlich, dass die Pressearbeit in Brasilien oftunprofessionell ist. Es gibt eine hohe Fluktuation,Presseansprechpartner wechseln stndig, was dieArbeit schwierig macht. Ich baue Kontakte auf, dannsind die Personen wieder weg und ich werde nichteinmal ber den Wechsel informiert. Gerade neuebrasilianische brsennotierte Konzerne oder Fami-lienunternehmen fhren ihre Pressearbeit oft sehrunprofessionell. Einige machen berhaupt keinePressearbeit oder die Chefsekretrin macht das ne-benbei. Dann sind die Unternehmen oft sehr miss-trauisch, fordern seitenlange Listen mit Fragen anusw. Das liegt natrlich auch daran, dass es keine Zi-tatfreigabe gibt und es immer noch vorkommt, dassahnungslose Journalisten vllig falsche Artikel ver-fassen. Da kann ich die Vorsicht der Unternehmens-vertreter auch verstehen.Gilt ihre Einschtzung auch fr die Presseabtei-lungen deutscher Unternehmen?Nein, die arbeiten sehr professionell und auch dieFluktuation ist dort gering. brigens sind die Presse-chefs dort inzwischen ausschlielich Brasilianer.Oft ist deren Spielraum aber eingeschrnkt und siemssen bei Presseanfragen erst beim Headquarterin Deutschland nachfragen.
- 10. 11MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013WirtschaftsmachtBrasilienAlexander BuschVerlag: Carl HanserVerlag GmbH & Co. KGISBN-10: 3446426817Alexander Busch berichtet seit zwanzig Jahren ausLateinamerika fr die WirtschaftsWoche und das Han-delsblatt. Er ist auerdem Buchautor (Wirtschafts-macht Brasilien) und gefragter Brasilien-experte.Busch hat die Klner Journalistenschule besucht undin Kln und Buenos Aires Volkswirtschaften und Politikstudiert. Heute lebt er in Salvador da Bahia und hat einBro in So Paulo. Im Interview berichtet er ber seineErfahrungen, die er als Journalist in Brasilien gemachthat, die Komplexitt des Landes und das klischeehafteBrasilienbild der Deutschen.Wie werden deutsche Unternehmen grundstzlichin Brasilien wahrgenommen?Ich wrde sagen, dass Deutsche durchaus einenBonus haben. Sie gelten als ein wenig sprde, aberehrlich, informiert und nicht prahlerisch.Was empfehlen Sie deutschen Unternehmen, dienach Brasilien kommen?Zuerst einmal sind Brasilianer hflich, und dieseHflichkeit sollte man sich auch annehmen. JederCEO, der auf Portugiesisch radebrecht, kommt tau-sendmal besser an als jemand, der im geschliffenenEnglisch parliert. Und Vorsicht mit Lob: Brasiliensieht sich mindestens als aufstrebende Weltmacht,da ist Herablassung fehl am Platze. Und schlie-lich sollte man sich kulturell einarbeiten, denn auchwenn es wie Sdeuropa aussieht, ist Brasilien eineandere Welt.Sie sprachen bereits von der WirtschaftsmachtBrasilien, haben auch ein Buch mit dem Titel ge-schrieben. Glauben Sie, dass die Botschaft bereitsin Deutschland angekommen ist?Nein, das Brasilien-Bild in Deutschland ist sehr an-tiquiert, zumindest in den Medien. Ich denke, daswird sich mit der Fuball-Weltmeisterschaft undden Olympischen Spielen ndern. Grundstzlichberschtzt man seine Bedeutung in Deutschlandund unterschtzt die Bedeutung von Brasilien. Inden Medien dominieren immer noch die Brasilien-Klischees wie Samba, Fuball und schne Frauen.In der Wirtschaft und der Politik gibt es inzwischenallerdings ein differenzierteres Bild. Und sobalddeutsche Delegationen drei Tage in So Paulo wa-ren, dann ndert sich die Wahrnehmung schlagartigund sie realisieren, dass sich hier etwas Gravieren-des entwickelt hat.Letzte Frage, Herr Busch. Nach zwanzig Jahrenals Korrespondent in Lateinamerika, was war ihregrte Story?Das waren bezeichnenderweise die Vorgnge umVolkswagen. Der Skandal um Peter Hartz, Klaus Vol-kerts und die brasilianischen Geliebten, diese Sto-ries bekamen das meiste Feedback.Wir danken Ihnen fr dieses Gesprch.
- 11. 12 MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013DER SCHLSSEL ZUM ERFOLG:DIE RICHTIGEN PARTNERIDENTIFIZIERENvon Paulo Andreoli, Chairman MSLGROUPLateinamerika und CEO Andreoli MSL
- 12. 13MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013Weg von klassischer Pressearbeit, hin zu strategischerBeratung, Lobbyarbeit und der kompetenten Unter-sttzung in sensiblen Unternehmensfragen so lsstsich die wesentliche Entwicklung der PR-Branchein den vergangenen Jahrzehnten kurz zusammen-fassen. Insbesondere die Entwicklungen der letztenzehn Jahre hat die Art und Weise PR und Kommuni-kation in Brasilien zu betreiben stark beeinflusst: diedigitale Revolution lie die Anzahl der Kommunika-tionspartner, Interessensgruppen und Plattformenwachsen und erschloss damit auch neue Wirkungs-rume und Arbeitsfelder fr Kommunikationsexper-ten. Doch das heutige Medienumfeld bringt nebenvielen Chancen auch mehr Kommunikationsrisikenmit sich: Informationen verbreiten sich ob wahr oderfalsch, ob gut oder schlecht rasend schnell. Zu-weilen schneller, als es der Reputation eines Unter-nehmens gut tut. Das birgt neue Herausforderungenfr das Reputationsmanagement von Unternehmen und gleichzeitig neue Anforderungen an Kommu-nikationsagenturen. Nicht zuletzt deshalb nimmt diestrategische Beratung im unternehmerischen Umfeldmittlerweile eine sehr viel bedeutendere Rolle ein alsnoch Anfang der 90er Jahre.Kunden in Brasilien brauchen heute besonders Unter-sttzung in den Feldern Reputation, Wachstumsstra-tegie und Entwicklung auf regionaler, nationaler odersogar globaler Ebene. Bei Andreoli MSL sind vor allemLeistungen im Bereich M&A und IPO sehr gefragt. ImConsumer Bereich geht es Klienten ganz klassisch da-rum, ihre Marken und Produkte von denen der Konkur-renz abzuheben allerdings unter Nutzung moderns-ter Kommunikationsinstrumente. Die Verzahnung vonOffline und Online ist hier entscheidend vor allemvor dem Hintergrund, dass Online-Medien in Brasilienimmer noch ein rasantes Wachstum verzeichnen unddie klassischen Medien zwar nicht verdrngen, aberimmerhin in krzester Zeit einen deutlichen Abstandzu ihnen entwickelt haben.WasheitdasaberfrauslndischeUnternehmen,dieden brasilianischen Markt auch kommunikativ erobernwollen? Worauf gilt es zu achten, wenn beispielsweisedeutsche Unternehmen eine PR-Agentur in Brasilienengagieren? Wie auch in anderen Entwicklungsln-dern ist der Schlssel zum Erfolg das Finden und Zu-sammenarbeiten mit den richtigen Partnern. Denn nursie stellen die Verbindung zu den richtigen Personenher. Dabei mssen ganz klar interkulturelle Grenzenund Unterschiede respektiert werden.Brasilien ist ein wunderschnes Land, in dem man sichaber zwangslufig auf Herausforderungen einstellenmuss. Dazu gehren eine ausgeprgte Brokratie,hohe Steuern, teils irrationale Gesetze auf dem Ar-beitsmarkt und leider auch Korruption. In der RegelsinddasschlechteZutaten,umInvestorendenKuchenschmackhaft zu machen. Dennoch gibt es einen gutenVerbrauchermarkt, eine wachsende Mittelschicht undeine stabile Finanzlage. Fakt ist: Deutsche werden si-cherlich immer ein paar Schwierigkeiten damit haben,dieBrasilianischeArtzuverstehenodermitihrenUn-zulnglichkeiten umzugehen.Letztlich birgt das Einlassen auf diese Art aber Chan-cen und Risiken zugleich: Sie kann Probleme lsen,gleichzeitig aber der Reputation eines Unternehmensschaden. Die beste Strategie ist es sicherlich, zuerst in-formelle Kontakte zu knpfen und diese spter bei Ge-legenheit zu geschftlichen Zwecken zu nutzen. Undnatrlich ist es auch wichtig, klar zu kommunizieren,welche Werte das Unternehmen vertritt und welcheZiele es in Brasilien verfolgt.Paulo Andreoli ist Chairman der MSL-GROUP in Lateinamerika und CEO der 1994von ihm gegrndeten Kommunikationsbe-ratung Andreoli MSL Brasil. Die Agentur istheute eine der grten Brasiliens und stehtfr ausgezeichnete strategische Kommuni-kation. Seit 2002 gehrt Andreoli MSL zurPublicis Groupe und damit zum internatio-nalen PR-Netzwerk von MSL.
- 13. Was in Deutschland als gutes Benehmen gilt, wirdin Brasilien nicht zwangslufig als hflich empfun-den. Wir haben einmal ein paar wesentliche Infor-mationen zusammengetragen, die in Vorbereitungauf eine Geschftsreise nach Brasilien hilfreich seinknnen. Gleich vorweg lsst sich aber festhalten,dass sich Brasilianer und Deutsche in einem Punktdefinitiv nicht unterscheiden: Mit Blick aufs Geschftist fr beide Nationen eine langfristige Perspektiveimmer erstrebenswert. Klare Markteintrittsstrate-gien und wettbewerbsrelevante Vorteile des Unter-nehmens sind essentiell.Privates und Berufliches trennen? Ein essentiel-les Element der brasilianischen Business Kultur istdie sehr persnliche und individuell gepflegte Be-ziehung zu Geschftspartnern. In der deutschenGeschftswelt wird hufig strikt zwischen Privatemund Beruflichem getrennt ohne dass dies an-gezweifelt oder etwa das Gegenteil erwartet wird.Dagegen liegt der besondere Erfolg in einer brasi-lianischen Geschftsbeziehung genau im Aufbaueiner vertrauensvollen und persnlichen Bezie-hung zu Geschftspartnern. Dazu gehrt auch einegewisse Kontinuitt der Ansprechpartner stndigwechselnde Kontakte knnen den Aufbau einer zwi-schenmenschlichen Beziehung empfindlich strenund sollten daher mglichst vermieden werden.Dass Brasilianer besonderen Wert auf Vertrauen undenge Bindungen im Geschftsleben legen, zeigtsich auch darin, dass hufig sogar mehrere Famili-enmitglieder im gleichen Unternehmen beschftigtsind. Aus einem einfachen Grund: Man macht lieberGeschfte mit Personen, die man kennt und denenman vertraut.Zur Begrung die Hand oder doch ein Kuss aufdie Wange? Die blichste Form der Begrung istes, sich die Hand zu geben. In weniger formellenSituationen oder fr den Fall, dass sich die Ge-schftspartner bereits besser kennen nehmen sichMnner und Frauen kurz in den Arm oder begrensich mit zwei bis drei angedeuteten Wangenkssen.Auch whrend des Gesprchs berhren sich Latein-amerikaner gerne, um Aufmerksamkeit zu erhalten das ist auch unter Mnnern vllig blich und stehtim Gegensatz zum bekannten Sicherheitsabstand,der in Deutschland fr gewhnlich eingehalten wird.Was die Anrede betrifft verhlt es sich in Brasilienrecht unkompliziert: ltere Partner werden im Por-tugiesischen mit Senhor angesprochen, Frauenmit Senhora, Titel werden weggelassen. Aller-dings ist es blich Hhergestellte mit Doktor anzu-reden unabhngig davon, ob sie den Titel besitzenoder nicht. brigens: Visitenkarten sind sehr wichtigund am besten auf Portugiesisch oder Spanisch. Siewerden genau gelesen und zu Gesprchsbeginn de-zent in die Hand gedrckt. Und: wer eine Karte ver-teilt, erwartet eine im Gegenzug.(Krper)-Sprache Fr eine reibungslose Ge-schftsbeziehung sind Portugiesisch und Spanischin Lateinamerika ein Muss. Journalisten sprechenzwar etwas Englisch, allerdings hufig nicht so, dassman sich auf einem ausreichenden Niveau mitein-ander unterhalten knnte. Fr den Anfang empfiehltes sich daher immer zumindest ein paar BrockenPortugiesisch und Spanisch in petto zu haben. Dasgilt zugleich auch als Respektbeweis. Darber hin-14 MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013DAS PERSNLICHEGESPRCH UND DERAUFBAU EINES GUTENNETZWERKES HABEN INBRASILIEN VORRANG.Paulo Andreoli, Andreoli MSL BrasilSICHER BEWEGEN AUFBRASILIENS BUSINESS PARKETT:KLEINE ETIKETTE FR DASGESCHFTSLEBEN
- 14. aus legt man in Brasilien besonderen Wert auf Kr-persprache und Mimik. Vorsicht gilt dem, der etwasanderes sagt, als er meint das wird schnell durch-schaut. Auch fr Streitgesprche gelten besondereRegeln. Hier heit es Fassung bewahren und schongar nicht laut werden! Der andere muss die Chancehaben, sein Gesicht zu wahren. Schwchen im sozia-len Umgang werden in Sdamerika kaum verziehen.Und wie verhlt es sich mit der Pnktlichkeit? Im ge-schftlichen Umgang setzt Pnktlichkeit sich in denMetropolen mehr und mehr durch eine Viertel-stunde Verzug gilt jedoch noch nicht als Versptung.Anderes gilt aber bei privaten Einladungen. Da heites: Blo nicht pnktlich sein auer, der Gastgeberfordert ausdrcklich dazu auf. Eine Versptung vonbis zu einer Stunde wird erwartet.Was bringe ich mit? Bei einem allerersten Ge-schftskontakt sind Gastgeschenke bertrieben undwrden den Gesprchspartner unvorbereitet treffen.Spter aber ffnet eine kleine Aufmerksamkeit seies ein Bundesliga-Trikot von Bayern Mnchen frden Sohn des Geschftspartners oder ein Parfmfr die Sekretrin manche Tr. Blumen sind unb-lich. Hufig ist auch die Verpackung wichtiger als dertatschliche Inhalt. Und wie so oft gilt: Der Gedankezhlt!PNKTLICHKEIT SETZTSICH ZWAR IM GESCHFTS-LEBEN LANGSAM DURCH,BEI POLITIKERN ODER BE-HRDEN BRAUCHT MANABER NACH WIE VOR GE-DULD: WARTEZEITEN VONMEHREREN STUNDENSIND BLICH. WER DIEKRITISIERT, WIRD AUSGE-BREMST.Alexander Busch, langjhriger Brasilien-Korrespondent der WirtschaftsWocheund Buchautor15MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013
- 15. 16 MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013WENNAUSGESCHFTSKONTAKTENFREUNDE WERDEN.EIN GESPRCH MITDR. JRG WABER
- 16. 17MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013Dr. Waber, Sie sind Head of Lufthansa Group Com-munications Latin America. Seit wann wird diesePosition bei der Lufthansa besetzt und wie setztsich Ihr Team vor Ort zusammen?Die Stelle in So Paulo gibt es etwa seit neun Jah-ren. Davor war unser Headquarter in Rio de Janeiro,wo es aber auch schon einen Kommunikationsbe-auftragten gab. In meinem Team hier arbeite ich miteiner Assistenz zusammen. Ansonsten beschfti-gen wir in den fnf Mrkten, die Lufthansa in Latein-amerika anfliegt, jeweils eine Agentur.Grundstzlich sind die Kommunikations-Teams inden Mrkten eher schmal aufgestellt; nur die USAund China sind im Vergleich etwas grer. Viel Ar-beit luft daher ber Agenturen.Wie definiert sich Ihre Rolle in der tglichenArbeit hauptschlich: Sind Sie vorwiegend An-sprechpartner fr deutsche Medien zu Lufthan-sa-Themen in Brasilien oder in erster Linie dasSprachrohr der Lufthansa AG fr Anfragen latein-amerikanischer Medien?99 Prozent meiner tglichen Aufgaben drehensich um lokale PR-Arbeit mit lateinamerikanischenJournalisten. Natrlich werden mir gelegentlichauch Anfragen aus der Zentrale in Deutschlandweitergeleitet. Mit deutschen Medien habe ich zumBeispiel dann zu tun, wenn wir einen Erffnungs-flug haben, zu dem wir Journalisten einladen.Grundstzlich ist es aber so, dass meine Ttigkei-ten sich nahezu ausschlielich um die lokale Me-dienarbeit drehen.Wie abhngig oder unabhngig von der Konzern-kommunikation in Deutschland erfolgt die Unter-nehmenskommunikation der Lufthansa in Bra-silien? Agieren Sie weitestgehend unabhngig,adaptieren Sie nach festen Vorgaben aus Deutsch-land fr den brasilianischen Markt und wie regel-mig besteht Kontakt zu den Kollegen in derZentrale in Deutschland?Natrlich muss international eine Konsistenz derBotschaften gewhrleistet sein: Was macht Luft-hansa aus? Welche global relevanten Neuigkeitengibt es aus dem Unternehmen? Das sind alles In-formationen, die zentral vorgegeben werden undzu denen ich mich regelmig mit meinen Kolle-gen und Vorgesetzten in Frankfurt austausche. Die-se Botschaften werden natrlich entsprechend derMarktbedrfnisse angepasst und gewichtet.Ein Beispiel: In Lateinamerika, gerade in Brasilien,wird sehr stark ins Ausland geschaut, vor allem wasInnovationen und Technologien angeht. Diese The-men lassen sich hierzulande also besonders gutspielen. In den USA wre das ein eher weniger in-teressantes Thema, da man in diesem Land selbstbereits in vielen Bereichen Marktfhrer ist.Ansonsten erfolgt die Kommunikation auch in Bra-silien selbstverstndlich unter Bercksichtigungder klassischen Nachrichtenfaktoren. Allen vor-an schauen wir dabei, womit wir Lufthansa fr dielokalen Medien interessant machen knnen undwas konkret die relevanten Neuigkeiten fr denMarkt sind. Das kann die Vorstellung eines lokalenVertriebsleiters sein oder auch eine lokale Koope-ration. Im Grunde genommen ist es also eine Mi-schung aus zentralen Vorgaben in Bezug auf dieGesamtbotschaften des Lufthansa-Konzerns undlokalen Neuigkeiten.Fr den kontinuierlichen Austausch in der Kom-munikationsabteilung arbeiten wir mit einem In-tranet darber wird zum Beispiel ein Kalenderaktualisiert, Pressemeldungen und Pressebilderausgetauscht. Wie oft greife ich zum Hrer, ummeine Kollegen in Frankfurt anzurufen? Das mageinmal wchentlich sein. Je nach Thema, wenn ichbestimmte Infos brauche, auch hufiger. Aber manist ja ohnehin im stndigen Austausch ber E-Mailund diverse Plattformen insofern herrscht schongroe Transparenz. Ich fhle mich in Brasilien nichtals weitentfernter Ableger, sondern als Bestandteileines Teams, das kontinuierlich kommuniziert.
- 17. 18 MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013Kann man davon ausgehen, dass Brasilien als Wirt-schaftsmotor Sdamerikas auch in Sachen Kom-munikation eine Art Vorbildfunktion fr die ande-ren Lnder des Kontinents einnimmt? Wenn ja, anwelchem Beispiel kann man das festmachen?Online-Medien haben in Brasilien einen sehr hohenStellenwert, auch im fr uns relevanten Tourismus-und Aviation-Bereich. Und whrend noch vor gut 15Jahren sehr viel ber Internetcafs lief, bezieht mittler-weile der berwiegende Teil der Bevlkerung seine In-formationen aus dem Internet neben den traditionellstarken Medien wie Fernsehen und Radio. Printme-dien haben es hierzulande schon lnger schwer. FrJournalisten heit das in der Endkonsequenz, dass siesowohl fr Print- als auch fr Onlinemedien arbeiten.DasbetrifftnatrlichauchunsereKontakteimAviation-Bereich und die spezialisierten Journalisten der gro-en Tagespresse.Die lateinamerikanischen Mrkte unterscheiden sichdeutlich und lassen sich daher nur schwer vergleichen.Eine Vorreiterrolle nimmt Brasilien in meinen Augenaber tatschlich in Sachen Social Media ein geradewas die Geschwindigkeit betrifft, mit der auf Onlineumgestellt wird. Das begrndet sich auch sehr stark inderGewohnheitderBrasilianer,sichbesondersschnellan die neuste Technologie anzupassen oder diese an-nehmen zu wollen. Damit heben sie sich von anderenNationen innerhalb Lateinamerikas deutlich ab.Der lateinamerikanische Markt ist stark von Wachs-tum geprgt. Groereignisse wie die Fuball-WMund die Olympiade rcken insbesondere Brasilienin den Fokus. Welche Konsequenzen fr die Unter-nehmenskommunikation leiten Sie daraus fr dieLufthansa AG ab?Dazu muss man unterscheiden zwischen der Lufthan-sa als Netzwerk-Carrier aus Europa heraus und uns alsStandort in Brasilien. Die Kollegen in Europa werdendie Fuball-WM und die Olympiade aus kommuni-kativer Sicht ganz anders nutzen knnen, als wir dashier tun knnen und auch sollten. In Brasilien selbstsind wir ja weder Homecarrier noch mit einem Werkoder hnlichem vertreten. Die Gefahr bei solchen Me-ga-Events in der Kommunikation unterzugehen, weilechte Anknpfungspunkte und damit sind wir wiederbei den Nachrichtenfaktoren fehlen, ist daher gro.Natrlich wird jedes Unternehmen bestrebt sein, der-artige Groereignisse in irgendeiner Form zu nutzen.Qualifiziert sich Deutschland fr die Weltmeister-schaft, hat die Lufthansa ja das Glck, die deutscheNationalmannschaft nach Brasilien zu fliegen. Daswerden wir hier vor Ort natrlich fr unsere Kommu-nikation nutzen. Allerdings darf man das Thema in derlokalen Kommunikation nicht berstrapazieren undsollte sich die eben genannten Punkte immer wiederbewusst machen.Aus der Perspektive eines deutsch-brasilianischenKommunikationsprofis: Was macht fr Sie denReiz und das Besondere an der Kommunikations-arbeit in Brasilien aus vor allem im Vergleich zuDeutschland und Europa?Ich bin seit 2009 fr Lufthansa in Brasilien ttig unddamals als Quereinsteiger ins Unternehmen gekom-men. Dass ich mich in meiner Doktorarbeit intensivmit dem Zusammenspiel brasilianischer Medien,ffentlichkeit und Politik auseinandergesetzt habe,hilft mir bis heute in meinem Job und hat mir beson-ders den Einstieg sehr erleichtert. Ich war schon imVorfeld mit den wichtigen Parametern, die es beimUmgang mit brasilianischen Medien zu beachtengilt, sowie der brasilianischen Kultur und dem Um-gang mit den Menschen, sehr vertraut. Letzteres istin meinen Augen auch die grte Herausforderungfr jemanden, der aus Deutschland kommt und denMarkt vielleicht nicht besonders gut kennt.In Brasilien kommt es mehr als in anderen Mrktenauf die persnlichen Beziehungen zu Journalistenan das geht deutlich ber eine freundliche Ge-schftsbeziehung hinaus und hat viel damit zu tun,wie man die brasilianische Kultur und die Entwick-lung der Wirtschaft wertschtzt.
- 18. 19MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013dann hat man in Brasilien wahrscheinlich nie sorichtig Feierabend, oder?Tatschlich endet die Beziehungspflege nicht mitdem offiziellen Ende des Arbeitstages. An den fnfTagen Karneval habe ich mich jeden Tag in irgend-einer Form mit Journalisten getroffen. Wobei dieUnterscheidung in Journalist oder Freund dabeigar nicht mehr so leicht ist. Die bergnge sind flie-end. Denn ber die Zeit mittlerweile bin ich seitvier Jahren hier entstehen aus anfnglich reinenGeschftskontakten auch Freundschaften. Natrlichgibt es wie immer im Leben Menschen, mit denenman besser klarkommt, und andere, mit denen mansich auf die berufliche Zusammenarbeit beschrnkt.Grundstzlich empfinde ich es nicht als Belastung,dass die Arbeit nicht an der Brotr Halt macht, son-dern als Chance, Land und Leute noch besser ken-nenzulernen. Und das macht mir richtig Spa!Zu guter Letzt: Haben Sie einen Tipp fr deutscheUnternehmen, die knftig auch kommunikativ inBrasilien durchstarten wollen?Ich sehe da zwei Mglichkeiten: die eine ist es, einenKommunikationsbeauftragten zu beschftigen, derbereits im Markt vor Ort ist eine lokale Person, dieden Markt auch entsprechend gut kennt. Die andereist es, jemanden aus Deutschland nach Brasilien zuschicken, der vielleicht mit dem Markt noch nicht sovertraut ist, dafr aber umso mehr mit dem Unter-nehmen. Ich empfehle den zweiten Weg. Zumindestwenn es sich um ein Unternehmen handelt, das ineinem kleineren Rahmen operiert. Und zwar aus fol-genden Grnden: Fr eine deutsche Person wird eseinfachersein,dieUnternehmenswertezuvermittelnVerlsslichkeit und Grndlichkeit beispielsweise sindeinfacher von jemandem zu transportieren, der diedeutscheKulturundUnternehmensphilosophiekennt.IchselbstkenneLufthansavonkleinaufundkannmichdaher viel leichter mit dem Konzern identifizieren, alsjemand, der das Unternehmen erst noch kennenler-nen muss. Dazu kommt, dass jemand der neu in ei-nem Land ist, zwangslufig ein Interesse daran habenwird, lokale Beziehungen aufzubauen und Anschlussan die Kultur zu finden. Und das geht schlielich da-mit einher, dass automatisch ein intensiver Kontakt zuden Medienvertretern entsteht. Mein Tipp ist es, denKommunikationsbeauftragten darauf auszurichten,Kontakte zu knpfen und zu vernetzen zunchstauch gerne im privaten Umfeld. Ich denke das ist derentscheidendeAnsatz.Nichtzuvergessenistnatrlichauch die Sprachbarriere: Spanisch und Portugiesischsind in Lateinamerika ein Muss. Journalisten sprechenzwar etwas Englisch, allerdings hufig nicht so, dassman sich unfallfrei miteinander unterhalten knnte.Wir danken Ihnen fr dieses Gesprch.Die Deutsche Lufthansa AG fliegt in Lateiname-rika fnf Mrkte an: Brasilien, Argentinien, Ko-lumbien, Venezuela und Mexiko. Seit 2009 ist Dr.Jrg Waber (1979 in Bonn) in seiner Funktion alsHead of Lufthansa Group Communications LatinAmerica fr die kommunikative Betreuung dieserLnder verantwortlich. Der ausgewiesene Brasili-en-Experte kam als Quereinsteiger insUnternehmen. Mit den wichtigen Parametern,die es im Umgang mit brasilianischen Medienzu beachten gilt, sowie der brasilianischen Kul-tur und dem Umgang mit den Menschen, warer schon im Vorfeld bestens vertraut: In seinerDoktorarbeit setzte er sich der gebrtige Bonnerintensiv mit dem Zusammenspiel brasilianischerMedien, ffentlichkeit und Politik auseinander.
- 19. 20 MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013Brasilianer sind sehr sozial und extrovertiert: Sielieben es miteinander zu sprechen, zu telefonierenoder zu chatten, ob auf der Strae beim Smalltalk,mit dem Handy oder im Internet. Daher scheint esnur logisch, dass die sozialen Medien einen im-mer greren Anteil im Leben der Brasilianer aus-machen.Die Erfolgsgeschichte von Social Media in Brasilienbeginnt 2004 mit einem Dienst, der in Deutschlandnahezu unbekannt ist: Googles Orkut. Global be-trachtet setzte sich das Netzwerk nur in Brasilienund in Abstrichen in Indien durch. Fr viele Bra-silianer war es der Einstieg ins Social Web. Andersals in Deutschland, wo der Aufstieg von Facebookauch der Anfang vom Ende fr die deutschen VZ-Netzwerke bedeutete, stieg noch im Jahr 2012 dieNutzerzahl von Orkut um immerhin weitere fnfProzent. Mittlerweile hat der blaue Riese aberauch in Brasilien die Oberhand gewonnen: Laut derAnalysefirma Socialbakers hat das Land inzwischenmehr als 70 Millionen aktive Facebook-Nutzer, Ten-denz rasant steigend. Und obwohl berhaupt erstgut 35 Prozent der brasilianischen Onliner beimwohl weltweit bekanntesten Netzwerk aktiv sind, istdas Land jetzt schon die zweitgrte Facebook-Na-tion nach den USA. Sagenhafte 97 Prozent (!) derInternetnutzer Brasiliens sind in sozialen Medienunterwegs.Die Social Mediaobsession der Brasilianer zeigtsich auch bei anderen groen Diensten wie Twitterund YouTube: Auch hier wchst die brasilianischeCommunity weltweit am schnellsten und zhlt inter-national bereits zu den Top Fnf. Twitter hat bereitsreagiert und krzlich ein Bro in So Paulo erffnet.Das Potenzial ist gerade fr den Mikroblogging-Dienst gewaltig, da er vor allem ber Smartphonesoder Tablets genutzt wird und Brasilien in dem Be-reich quasi noch in den Kinderschuhen steckt: Ge-rade einmal sechs Prozent der Brasilianer nutzenSocial Media zurzeit ber mobile Endgerte; nurrund 20 Prozent der Bevlkerung hat berhaupt eininternetfhiges Handy die Nutzerzahlen verdop-peln sich aber jhrlich.Auch die Verweildauer und das Engagement derBrasilianer im Social Web drften der Traum einesjeden Marketingverantwortlichen sein: Nach einerErhebung von comScore im September 2012 sankdie durchschnittliche Verweildauer auf Facebookweltweit um zwei Prozent auf 361 Minuten pro Mo-nat. In Brasilien stieg sie dagegen um ganze 208Prozent auf 535 Minuten. Besonders gerne nutzenBrasilianer soziale Netzwerke whrend sie fernse-hen. Zumindest das haben sie mit uns Deutschengemeinsam, wo sich inzwischen beachtliche Twit-ter-Communities bei Tatort, Wetten Dass?! oder derUEFA Champions League zusammenfinden undber einen gemeinsamen Hashtag das Gesehenekommentieren. Bei den Brasilianern sind es nebendem Volkssport Fuball vor allem auch die Tele-novelas, die die Nation vor dem Fernseher versam-meln und Gesprche innerhalb und auerhalb desInternets dominieren.Nachdem viele Konsumgterhersteller zuerst z-gerlich waren, den Social Media Trend fr die Mar-kenbindung zu nutzen, haben sich mittlerweile aberauch erste Unternehmen mit kreativen Social MediaKampagnen hervorgetan.Trendsetter ist wieder einmal Getrnkeherstel-ler Coca Cola, der mit der Happiness Refill Ak-SOCIAL MEDIA IN BRASILIEN:UND ES HAT BOOM GEMACHTvon Heiko Geibig,Director bei MSL GermanySAGENHAFTE 97 PRO-ZENT (!) DER INTERNET-NUTZER BRASILIENSSIND IN SOZIALEN ME-DIEN UNTERWEGS.
- 20. 21MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013tion einen Hit landete. Im Zentrum stand einCola-Automat in einem Concept Store an der Co-pacabana. Statt ein Getrnk zu kaufen konnten dieNutzer dort ihr Handy mit Punkten aufladen, mitdenen sie dann ber einen Coca Cola-Browser kos-tenlos im Internet surfen konnten. Da kostenloseWiFi-Spots in Brasilien noch nicht blich sind unddie meisten Jugendlichen zudem ein Prepaidhandybesitzen, erfllte Coca Cola vielen Teenagern denWunsch nach mehr Verbindung und Vernetzung.Aber auch die als konservativ verschriene Finanz-branche ist inzwischen sehr aktiv. Bradesco, eine derfhrenden Banken des Landes, bietet seinen bermehr als vier Millionen Facebook-Fans (deutscheBanken trumen von solchen Zahlen, insofern sieauf Facebook vertreten sind) inzwischen sogar Face-book-Banking an. Mittels einer Facebook-App kannman wie beim Onlinebanking den Kontostand che-cken, berweisungen ttigen oder mit einem Ange-stellten chatten. Laut Bradesco wird die App tglichvon bis zu viertausend Kunden genutzt.Wen wundert es bei der rasanten Entwicklung,die Brasilien in Sachen Social Media hinlegt, dassdas Wallstreet Journal das Land im Februar alsderzeitigen Social-Media-Mittelpunkt des Uni-versums bezeichnet? Die MediaagenturgruppeZenithOptimedia prognostiziert Brasilien jedenfallsnoch jede Menge Wachstumspotential. Bis 2015 sollder globale Werbemarkt wieder schneller wachsen.Technische Innovationen, neue Services wie fort-schreitende Lokalisierung und zunehmende Aus-spielmglichkeiten auf mobilen Endgerten befl-geln vor allem die Online-Werbung. InsbesondereOnline-Video und Social Media wachsen stark, welt-weit jhrlich um 30 Prozent. Laut ZenithOptimediasAdvertising Expenditure Forecast ist unter den TopFnf der Werbemrkte weltweit mittlerweile auchBrasilien.Heiko Geibig, Director bei MSL GermanyWALLSTREET JOURNALBEZEICHNET DAS LANDIM FEBRUAR ALSDERZEITIGEN SOCIAL-MEDIA-MITTELPUNKTDES UNIVERSUMS
- 21. 22 MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013DATEN & FAKTEN:DIGITAL22 MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013INTERNETNUTZERIN BRASILIEN:88.494.756= 45.6 PROZENT DERBEVLKERUNG(DEZEMBER 2012)9,3 STUNDENVERBRINGT DER DURCHSCHNITTLICHEINTERNETNUTZERIN SOZIALEN MEDIEN97%DER ONLINERNUTZEN SOZIALE MEDIENBRASILIANERVERBRINGEN MONATLICH27 STUNDENONLINESOVIELWIEKEINEANDERELATEINAMERIKANISCHENATION48%DER INTERNETNUTZERIN BRASILIEN SINDZWISCHEN 18 UND34 JAHRE ALT
- 22. 23MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013 23MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013TOP3 FACEBOOK-NUTZER1. USA(158.855.340 NUTZER)2. BRASILIEN(71.226.520 NUTZER)3. INDIEN(63.769.440 NUTZER)QUELLE: SOCIALBAKERS.COM(STAND 30. APRIL 2013)Im September 2012 sank diedurchschnittliche Verweildauer aufFacebook weltweit um 2% auf 361Minuten pro Monat.In Brasilien stieg sie dagegen umganze 208 % auf 535 Minuten.Quelle: comScore93%DER IN SOZIALENMEDIEN VERBRACHTENZEIT, BEWEGEN SICH DIENUTZER AUF FACEBOOKYOUTUBE IST DER NR. 1 VIDEODIENST,GEFOLGT VON VEVOBrasilien ist der siebtgrte Online-Video-Marktweltweit mit 43 Millionen Nutzern im Dezember 2012.Der Konsum onlinebasierter Videos ist 2012 um18 Prozent gewachsen.Weltweit wchst der Online Video Markt in Brasilien sostark wie kein anderer.Ende 2012 kamen aus Brasilien auerdem die zweitmeistenBesucher auf Youtube. Dadurch gehrt das Land auch zu denfnf umsatzstrksten Mrkten fr das Videoportal.+208%-2%
- 23. 24 MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013Ende Februar 2013 diskutierten Referenten von In-dustrie- und Medienseite in Frankfurt und Mnchenmit Kommunikatoren ber Potenziale und Risikender Kommunikation in Brasilien. Die brasilianischePerspektive brachte Paulo Andreoli ein. Der Ge-schftsfhrer von Andreoli MSL war fr den MSLGermany Communication Circle nach Deutschlandgereist. Die Industriesicht stellten Mariangela ZerpaDreyer (Rdl&Partner), Jan Ehlen (BMW Group) so-wie Christiane Ribeiro (Siemens AG) mit Vortrgenzu Mittelstand, Verhandlungskultur sowie den tgli-chen Umgang mit den Medien vor. Per Skype zuge-schaltet war Alexander Busch, langjhriger Brasilien-Korrespondent der WirtschaftsWoche und Autor desBuchs Wirtschaftsmacht Brasilien Der grne Rieseerwacht. Dass Brasilien fr Kommunikatoren indeutschen Unternehmen ganz oben auf der Agendasteht, zeigte der groe Zuspruch fr die beiden vonMSL Germany-CEO Wigan Salazar moderiertenEvents in Frankfurt und Mnchen. Bei beiden vollbesetzten Veranstaltungen entfachte sich eine regeDiskussion vor allem um sehr praktische Fragen derKommunikation.MitdemMSLGermanyCommunicationCircleTrendsund Strategien fr erfolgreiche Unternehmens-kommunikation in Brasilien setzte MSL Germanyseine Eventreihe zur strategischen internationa-len Kommunikation fort. 2012 diskutierten Exper-ten mit MSL Germany-Kunden in den WorkshopsBRASILIEN IM FOKUS:DER MSL GERMANYCOMMUNICATION CIRCLE INFRANKFURT UND MNCHEN
- 24. 25MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013Kommunikation in China Mythen. Chancen. Stra-tegien. und Kommunikation in Indien zwischenBlue Chips und Maharadschas. Mit dem MSL Com-munication Circle schaffen wir regelmig eine Platt-form, bei der sich Kommunikatoren zu ausgewhltenThemen der internationalen PR austauschen knnen.Dabei setzen wir ganz bewusst auf einen kleinen Teil-nehmerkreis, erklrt Wigan Salazar das Format. Aufden Veranstaltungen geben Vertreter aus Wirtschaft,Medien und PR in kurzen Vortrgen Impulse, die imAnschluss mit den geladenen Kommunikatoren ausverschiedenen Branchen diskutiert werden knnen.Wir selbst werden in unserer tglichen Arbeit immerwieder mit den besonderen Herausforderungen derinternationalen PR konfrontiert. Das reicht von denscheinbar ganz offensichtlichen und nachvollzieh-baren kulturellen Unterschieden bis hin zu adminis-trativen Hrden, die es ber Lndergrenzen hinwegzu bewltigen gilt, so Salazar. Im Rahmen des MSLGermany Communication Circle knnen wir uns ge-nau diesen Hrden widmen, aber die groen Potenzi-ale und Chancen in den Mrkten weltweit aufzeigen.
- 25. 26 MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013Als das am schnellsten wachsende globale Agentur-netzwerk fr Public Relations und Reputation Ma-nagement Nummer 3 weltweit und marktfhrendin EMEA und den Emerging Markets verzeichnetdie MSLGROUP eine signifikant wachsende Zahlglobal agierender Kunden und internationaler Bera-tungsprojekte.Um speziell dem zunehmenden internationalenBeratungsbedarf deutscher Unternehmen nochumfassender gerecht zu werden, verstrkt MSL Ger-many mit einem Competence Center Global Enga-gement Consultancy seine langjhrige Erfahrung inder internationalen Kommunikation. Mit dem Com-petence Center dockt MSL Germany an die globalenErfolgsmodelle der MSLGROUP als Innovations-fhrer bei internationaler Beratung und Kundenfh-rung an. Den Kunden bietet MSL Germany nicht nureine internationale Prsenz, sondern in der globa-len Beratungspraxis getestete Prozesse, Methodenund erfahrene Spezialisten. Gerade die groendeutschen Industrieplayer aus dem Mittelstand undim B2B-Umfeld geraten mangels Markenbekannt-heit im Ausland zunehmend ins Hintertreffen beimKampf um Fachkrfte und Kundenrelevanz. Oftfehlt es an Ressourcen vor Ort, Einsichten zur Mar-ke im lokalen Markt und besonders an belastbarenManagement-Modellen fr die internationale Kom-munikation. Daher untersttzen wir unsere Auftrag-geber vor allem bei der Entwicklung von Strukturen,Prozessen und Strategien, um die Ressourcen un-serer Kunden und unseres Netzwerks hocheffizientzu aktivieren, so Birgit Sllner, Managing Directorbei MSL Germany und verantwortlich fr das Com-petence Center Global Engagement Consultancy.Neben der strategischen Beratung bietet das Com-petence Center alle Leistungsbausteine fr eineoperative internationale Kommunikation: Aufbau und Aussteuerung einer kundenspe-zifischen Agenturstruktur Entwicklung von international konsistenten,crossmedialen Kommunikationsstrategienund Messaging Architekturen Toolboxes und Handlungsleitfden Coaching der Kommunikatoren in den lokalenMrkten Support fr unternehmensinterne Know-ledge-Sharing- und Kooperations-ModelleIntern leitet das Competence Center bei MSL Ger-many das Wissensmanagement und Qualifizie-rungsprogramm im Rahmen des Global Client En-gagement Programs der MSLGROUP. Practice- undteambergreifend verankern die Experten Stan-dards in Planung, Organisation und Umsetzung. Obin gemeinsamen internen Workshops oder der Orga-nisation und Durchfhrung externer Veranstaltungs-formate wie dem MSL Germany CommunicationCircle die Lnderexperten im Competence Centerstehen im stetigen Austausch mit den MSLGROUPKollegen weltweit und leben den Netzwerk-Gedan-ken aktiv. Die Kunden von MSL Germany profitierendadurch von exzellenten internationalen Kontaktenund der Kompetenz der Berater fr die wichtigstenEinzelmrkte wie zum Beispiel den USA, China, In-dien, Brasilien oder dem Nahen und Mittleren Os-ten.Bei den PR Report Awards2013 erhielt MSL Germanyden Gold Award als PR-Agentur des Jahres.DIE WELT IM BLICK:INTERNATIONALE BERATUNGS-EXPERTISE BEI MSL GERMANY
- 26. 27MSL Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Samba und Seleo 2013IMPRESSUMHerausgeber und Redaktion: MSLGROUP Germany GmbH, Chausseestrae 8, 10115 Berlin | Tel.: +49 30 82 082-553 | Fax.: +49 30 82 082-590Verantwortlich: Dr. Wigan Salazar | Redaktion: Lina Mller, Heiko Geibig | Umsetzung: MSL Germany Design & Creative | Druck: RV-Produktionsgesellschaft mbH
- 27. 28 MSL Germany Kommunikation und PR in Brasilien: Mehr als Rio, Samba und Seleo 2013SPRECHEN SIE UNS BITTE ANAnnette von RolbeckImplerstrae 1181371 MnchenTel: 089-904007 5656E-Mail: [email protected] GeibigOtto-Memer-Strae 160314 Frankfurt Tel: 069-6612456 8379E-Mail: [email protected] GermanyMSL Germany ist Teil der MSLGROUP, eine derweltweit fnf grten PR-Agenturen, die Nummer 1in Europa und das globale Network fr Public Re-lations und Reputation Management der PublicisGroupe. Mit ber 3.400 Mitarbeitern in 22 Lndernsichern wir eine flchendeckend konsistente PR-Kommunikation. MSL Germany untersttzt mehreredeutsche Industrieunternehmen in ihrer globalenKommunikation. Als Leadagentur bndeln wir dieeinheitliche und zugleich an lokale Mrkte ange-passte weltweite Kommunikation unserer Kunden.Wir vereinen dabei Industrie-Know-how mit unsererErfahrung in Aufbau und Aussteuerung einer kun-denspezifischen internationalen Agenturstruktur.BEI DEN PR REPORT AWARDS 2013 ERHIELTMSL GERMANY DEN GOLD AWARD ALSPR-AGENTUR DES JAHRES.www.mslgroup.de